Beleuchtungsplanung

 

Einleitung

Oft wird bei der Planung der Beleuchtung im Wohnbereich nur auf genügende Lichtstärke und das Design der Leuchten geachtet. Rund 80% der Informationen nimmt der Mensch im Durchschnitt über das Auge auf. Darum empfehlen wir, der Planung der Beleuchtung eine besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

Im Büro, in der Werkstatt, hinter und vor Produktionsmaschinen, in Sitzungszimmern, Praxen und Schulräumen entscheidet das einfallende Licht, ob der entsprechende Raum überhaupt für die vorgesehene Anwendung genutzt werden kann. Es braucht also eine sorgfältige Planung, um eine genügend hohe Beleuchtungsstärke ohne Blendung und mit richtigem Kontrast an die gewünschten Orte, zu bringen. Dabei ist die Energieeinsparung ebenso zu berücksichtigen, wie der Auswechslungsaufwand der Leuchtmittel oder die Steuerungsart. Als Beispiel sei hier die automatische Helligkeitsregulierung von Bürobeleuchtungen erwähnt.

Die Zeiten der normalen Glühbirnen sind im Büro- und Werkstattbereich wohl vorbei. Im Bewusstsein, dass Edison eine grossartige Erfindung auf den Markt brachte, sind solche Leuchtmittel nur noch als Effekt einzusetzen. Von der Gas- oder Petrollampe konnte man sich auch trennen, warum also soll das blendende und energiefressende Licht der Glühlampe noch eingesetzt werden?


Lichttechnik

Nachfolgend werden einige wichtige Begriffe der Beleuchtungstechnik erklärt:

Lichtstrom = Lichtleistung

Mit Lichtstrom wird der gesamte sichtbare Strahlenfluss einer Lichtquelle bezeichnet. Die Masseinheit ist Lumen (lm).

Beispiele:

   

Glühlampe

100 W

1380 lm

Fluoreszenz-Röhre (FL-Röhre)

36 W

2600 ... 3350 lm

 

Beleuchtungsstärke = Lichtstrom auf einer Fläche

Die Beleuchtungsstärke bezeichnet die Menge Licht, die auf einer Fläche auftritt. Die Masseinheit ist Lux (Lux oder lx).

Beispiele:

Strasse, Kellerdurchgang

50 ... 100 lx

Büro (PC-Arbeitsplatz)

400 ... 500 lx

Büro (feine Arbeiten, z.B. Zeichnen)

700 ... 1000 lx

Uhrmacher (sehr feine Arbeiten)

4000 ... 8000 lx

 

Blendung

Ein weiteres, sehr wichtiges Element ist die Blendung. Die Blendung in den Bildschirmen oder auf dem Papier (vor allem Glanzdrucke) kann sehr störend sein. Oft nimmt man diese Reflexionsblendung nicht so richtig wahr. Müde und überanstrengte Augen und andere unangenehme körperliche Symptome sind die Folgen davon. Die Wahl der richtigen Leuchten und deren Anordnung ist wichtiger als das Design – leider ist es manchmal schwierig, die Architekten und Designer davon zu überzeugen. Also denken Sie beim Auswählen von Leuchten in jeder Hinsicht an das heikle, kostbare Auge.

Beispiel:
Geniessen Sie eine Autofahrt Nachts bei Regen, wenn entgegenkommende Fahrzeuge blenden und Sie auf der Strasse nicht genau wahrnehmen können was sich dort soeben bewegt hat?

Kontrast

Mit einer guten Kontrastwahl werden die Sehaufgaben mit weniger Anstrengung verrichtet, auch hier kann Wahl und Anordnung der Leuchten ausschlaggebend sein. Da sollte das Verhältnis innerhalb des Sehbereichs den Wert 1:3 nicht überschreiten.

Als Beispiel Reflexionswerte 20:60 (Farben Weiss/Braun).


Beleuchtungsplanung

Wirtschaftlichkeit

Vor allem bei älteren Objekten zeigt sich bald, dass es sich lohnt, eine Sanierung der Beleuchtungsanlage vorzunehmen. Auf Grund der neuen Betriebsmittel und mit gezielter Lichtlenkung kann so viel eingespart werden, dass sich selbst eine grössere Investition in wenigen Jahren bezahlt macht.

Worauf geachtet werden soll:
Beleuchtungsanlagen älter als 10 Jahre sind oft sanierungsbedürftig. Leuchten mit Fluoreszenz-Röhren (FL-, PL-Leuchten) sollen möglichst mit elektronischen Vorschaltgeräten ausgerüstet werden. Keine Glühlampen verwenden, ausser um spezielle Effekte zu erzielen. Das Licht dorthin lenken, wo es auch sein soll.


Angebot

Da die Beleuchtungsplanung auf verschiedene Arten erfolgen kann, ist es uns nicht möglich, eine Preisliste dafür vorlegen. Bei einer bestehenden Anlage kann oft mit geringem Aufwand festgestellt werden, ob sich eine Sanierung lohnt oder nicht. Diese Abklärung erfolgt meist ohne Kostenfolge für den Kunden.


Tipps

Warum wir für FL-Leuchten dringend nur noch elektronische Vorschaltgeräte empfehlen:

Begriffe:
Lampe = Leuchtmittel (Röhre)
Leuchte = Beleuchtungskörper

FL-Leuchten mit elektronischen Vorschaltgeräten (EVG) haben folgende Vorteile gegenüber solchen mit konventionellen Vorschaltgeräten/Starter (KVG):

  • Flackerfreie, rasche Zündung
  • Keine Starter mehr (also auch keine mehr defekt)
  • Kein induktiver Blindstrom (keine Blindstromkosten)
  • Kein stroboskopischer Effekt, da Betrieb der Röhre mit hoher Frequenz
  • Höherer Wirkungsgrad dank der hohen Betriebsfrequenz
  • Keine Geräusche mehr (Brummen der Spule bei alten KVG hörbar)
  • Häufige Zündung reduziert die Lampenlebensdauer nicht mehr stark
  • Brenndauer der Lampe von über 12'000 Stunden (KVG ca. 5000)
  • Je nach Hersteller brennt die Lampe mit 32 W statt 36/40 W und mit 50 W statt 58 W
  • Eigenenergieverbrauch der EVG bei unter 10% der Lampenleistung
    (KVG z.T. über 15 W)
  • Tiefere Betriebstemperatur ergibt mehr Licht (die maximale Lichtausbeute der Lampe liegt bei ca. 25 ° C, mit KVG werden oft Temperaturen von über 40°C gemessen)
  • Defekte Lampen werden abgeschaltet, kein störendes Flackern mehr
  • Je nach Hersteller werden pro 2 Lampen nur 1 EVG eingesetzt, d.h. noch besserer Wirkungsgrad
  • Der Einsatz von Bewegungsmeldern kann sinnvoll sein, da eine Zündung schonend ist und schneller erfolgt als mit KVG
  • Die Kosten für ein EVG betragen heute weniger als Fr. 100.--

Die Gesamteinsparung an Energie wird mit bis zu 30% angegeben (ohne dimmbares EVG).
Da nun die meisten EVG in gewissen Bereichen gedimmt werden können, wird die Einsparung nochmals grösser.
Wird eine tageslichtabhängige Steuerung mit den entsprechenden Komponenten eingesetzt, kann bis zu 70% Energie gespart werden. Die Investition in bestehenden Gebäudeteilen ist jedoch gross. Für neue Installationen oder grosse Sanierungen lohnt sich eine Kosten-Nutzen-Rechnung sicher.


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